Geschichte


Etwa 1600 v.Chr. wurde ein Volk aus Asien vertrieben. Sie ließen sich in Mittelitalien nieder - in den Gebieten, die heute Umbrien und Toscana heißen. Selbst nannten sie sich Rasennae, die mittelitalienischen Stämme nannten sie etrusci, die Griechen Thyrrhener, bei uns bekannt als Etrusker. Sie vermischten sich mit mykenischen und phönizischen Seefahrern und mit indoeuropäischen Italikern - trieben Handel mit Griechen, Phöniziern und Karthagern und entwickelten die etruskische Kultur.Andrea Palladio Sie breiteten sich aus nach Norden bis in die Poebene und nach Süden bis Kampanien. Was von ihren Baukünsten und Wandmalereien erhalten ist, beweist, daß sie auf einer hohen Entwicklungsstufe gestanden haben müssten und das die Frescomalerei bei ihnen bekannt war. Aus der Frescomalerei der Etrusker entwickelte sich etwa 1500 n.Chr. in Venetien die Technik stucco lustro (glatter Putz), die in und an den Häusern des Adels und der reichen Kaufleute angebracht war. Andrea di Piero della Gondola wurde 1508 in Padua geboren. Er lernte Steinmetz und bei vielen Aufenthalten in Rom studierte er die antiken Bauwerke und die Schriften Zehn Bücher über Architektur (De architectura libri decem) von Marcus Vitruvius Pollio, ein römischer Architekt, Ingenieur und Schriftsteller des 1. Jh. v. Chr. Andrea di Piero della Gondola erhielt 1540 die Verleihung architetto und wurde von dem Vicentiner Humanisten Giangiorgio Trissino 1545 in Verbindung mit dem antiken Palladium mit dem Beinamen Palladio genannt. Architekt Andrea Palladio (1508-80) der italienischen Baukunst des 16. Jahrhunderts baute Paläste, Kirchen und Villen, hauptsächlich in Vicenza und Venedig, in denen die Technik spatola alla veneziana oft angewendet wurde.Stucco palladiano bestimmte die Wandarchitektur des palladianischen Klassizismus. In den letzten Jahren fand man die Vorzüge dieser alten Technik heraus, die lange Haltbarkeit, die atmungsaktive Beschichtung, die Widerstandfähigkeiten gegen Schimmel und Bakterien und die Schönheit der Wandbeschichtung. In den 80er Jahren sah ich in Italien in Privathäusern und öffentlichen Gebäuden die eindrucksvolle Wandarchitektur. Die Schönheit und Eleganz antiker und neuer Wände und Decken prägte sich in mein Gedächtnis ein. Zuhause in Deutschland fragte ich mehrere Handwerker, ob man so etwas in Deutschland machen könnte mit dem Bescheid, es sei zu schwierig und zu teuer und dieses Material ist hier nicht verfügbar. Aufgeben ist nicht meine Art, also mußte ich mich mit denen unterhalten für die diese Arbeit Routine war - italienische Maler und Architeken und die Hersteller dieses Materials. In den südlichen Kalkalpen, im Brentagebirge wird Kalkstein gebrochen und in uralten Techniken zu dem Material verarbeitet, mit dem man die venezianische Spachteltechnik ausführt. Dieser Effekt wird oft in Deutschland mit Kunstharz oder ähnlichem nachgeahmt, aber der Flair venezianischer Spachteltechnik gelingt mir nur mit dem importierten italienischem Sumpfkalk. Das chemische und physikalische Wissen leihte ich mir durch Lesen und Gespräche mit Chemikern und Ihren Büchern um die alte Technik zu verstehen. Aber Probieren geht über Studieren - auf mehreren tausend Quadratmetern lernte ich, wie man es richtig macht zu einem bezahlbarem Preis um den Gesprächen in den 80ern zu widersprechen. Wenn ein Mensch etwas sieht und es für gut befindet, macht er's nach - das ist die Evolution. Ich mache es dem Andrea Palladio nach, er laß alte Bücher und studierte in Rom alte Techniken. Er wandte diese Techniken im Veneto an, verbesserte sie soweit bis es ihm gefallen hat und schrieb dann Bücher, die auch heute noch gelesen werden. Ihm zu Ehren, meinem Lehrmeister, nenne ich diese Technik stucco palladiano. Bücher schreibe ich keine, denn wenn sie gedruckt werden, hat der Informationsfluß ein Ende. Ich schreibe im Internet und wünsche mir, daß viele Handwerker es lesen. Wenn Sie auf der linken Seite Anleitungen anklicken, lesen Sie ein wachsendes Buch.